PSAgA im Betrieb

PSAgA steht für Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz. Sie umfasst Ausrüstungen und Schutzmaßnahmen, die Personen vor Abstürzen bei Arbeiten in der Höhe schützen sollen. PSAgA ist vor allem in Branchen wie dem Bauwesen, der Windkraft, der Wartung von Hochanlagen und in der Industrie weit verbreitet, wo Absturzgefahren bestehen.

Bestandteile der PSAgA

Eine vollständige PSAgA besteht in der Regel aus folgenden Komponenten:

  1. Auffanggurt:
  • Dieser Gurt ist das zentrale Element der PSAgA. Er wird am Körper getragen und sorgt dafür, dass der Arbeiter bei einem Sturz sicher aufgefangen wird. Ein Auffanggurt verteilt die Belastung im Falle eines Absturzes gleichmäßig über den Körper, um Verletzungen zu minimieren.
  1. Verbindungsmittel:
  • Es handelt sich um Seile oder Bänder, die den Auffanggurt mit einem Anschlagpunkt verbinden. In der Regel verfügen sie über Falldämpfer, die im Falle eines Sturzes die auftretenden Kräfte abmildern.
  • Y-Verbindungsmittel ermöglichen den ständigen Kontakt zu einem Anschlagpunkt, auch bei Bewegungen zwischen verschiedenen Positionen.
  1. Auffangsysteme:
  • Dazu zählen auch Höhenrettungsgeräte oder Höhenarbeitssicherungen, die das Herabfallen begrenzen oder aufhalten.
  • Mitlaufende Auffanggeräte an flexiblen Führungen (z. B. Seile) ermöglichen Bewegungen entlang einer festen Bahn, während die Sicherung aufrechterhalten bleibt.
  1. Anschlageinrichtungen:
  • Dies sind spezielle Befestigungspunkte oder Vorrichtungen (z. B. Haken, Gerüste, Träger), an denen die PSAgA angebracht wird. Sie müssen stabil und zugelassen sein, um die auftretenden Kräfte im Falle eines Absturzes sicher abzuleiten.
  1. Helme und Schutzhandschuhe:
  • Diese gehören oft zur erweiterten Schutzausrüstung, insbesondere wenn neben der Absturzgefahr auch ein Risiko durch herabfallende Gegenstände besteht.

Vorschriften und Normen

Die Nutzung der PSAgA ist in verschiedenen Normen und Vorschriften geregelt. In Deutschland ist besonders die DGUV Regel 112-198 für den Einsatz der PSAgA relevant. Hier werden Anforderungen an Auswahl, Bereitstellung und Benutzung der Ausrüstung festgelegt.

Weitere wichtige Normen:

  • EN 361: Auffanggurte.
  • EN 362: Verbindungselemente (z. B. Karabinerhaken).
  • EN 354: Verbindungsmittel.
  • EN 363: Auffangsysteme.

Anwendung der PSAgA

Die PSAgA kommt zum Einsatz, wenn kollektive Schutzmaßnahmen, wie Gerüste oder Geländer, nicht möglich oder nicht ausreichend sind. Beispiele für typische Einsatzgebiete sind:

  • Arbeiten auf Dächern.
  • Wartung und Inspektion von Windkraftanlagen.
  • Montage von Stahlkonstruktionen.
  • Arbeiten an Masten und Türmen.

Schulung und Prüfung

  • Personen, die PSAgA verwenden, müssen entsprechend geschult sein. Diese Schulung umfasst sowohl die korrekte Verwendung der Ausrüstung als auch das Verhalten in Gefahrensituationen.
  • PSAgA muss regelmäßig geprüft werden, mindestens einmal jährlich, um sicherzustellen, dass die Ausrüstung voll funktionsfähig ist.

Zusammenfassung

Die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) ist eine lebenswichtige Ausrüstung für alle, die in der Höhe arbeiten. Ihre korrekte Auswahl, Anwendung und regelmäßige Prüfung sind von entscheidender Bedeutung, um Unfälle zu verhindern und die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten.