Fremdfirmenmanagement umfasst alle Maßnahmen und Prozesse, die ein Unternehmen organisiert und steuert, wenn externe Dienstleister (Fremdfirmen) auf dem Betriebsgelände tätig sind. Ziel ist es, Risiken zu minimieren, Arbeitsabläufe zu koordinieren und die Einhaltung von Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltstandards sicherzustellen.
Hauptkomponenten des Fremdfirmenmanagements
- Auswahl und Beauftragung von Fremdfirmen:
- Qualifikationsprüfung: Fremdfirmen sollten auf Fachkompetenz, Qualifikationen und Zertifizierungen überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der anstehenden Aufgaben gewachsen sind.
- Vertragliche Vereinbarungen: Im Vertrag sollten klare Vorgaben zu Arbeitssicherheit, Haftung und Verantwortlichkeiten festgelegt werden. Dies umfasst oft auch Regelungen zu Datenschutz, Geheimhaltung und rechtlichen Anforderungen.
- Gefährdungsbeurteilung und Risikomanagement:
- Gefährdungsbeurteilungen: Eine umfassende Risikoanalyse sollte durchgeführt werden, um mögliche Gefahren für alle Beteiligten zu identifizieren.
- Abstimmung mit der Fremdfirma: Die Gefährdungsbeurteilung wird gemeinsam mit der Fremdfirma durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Risiken bekannt sind und angemessene Schutzmaßnahmen getroffen werden.
- Notfallpläne: Notfall- und Rettungsmaßnahmen sollten im Vorfeld abgesprochen und dokumentiert werden.
- Sicherheitsunterweisung und Schulung:
- Einweisung der Fremdfirmenmitarbeiter: Alle externen Mitarbeiter müssen eine Sicherheitsunterweisung erhalten, die die Gefahren auf dem Betriebsgelände und die Notfallpläne umfasst.
- Dokumentation der Schulungen: Alle Unterweisungen müssen dokumentiert werden, um im Fall einer Inspektion oder eines Vorfalls nachzuweisen, dass die Fremdfirmen korrekt eingewiesen wurden.
- Schulungsnachweise: In einigen Fällen müssen Fremdfirmenmitarbeiter spezielle Schulungsnachweise erbringen, insbesondere für Arbeiten mit hohem Risiko (z.B. Arbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen, Arbeiten in der Höhe).
- Zugangskontrolle und Kennzeichnung:
- Zugangskontrollen: Nur autorisierte Personen sollten das Betriebsgelände betreten dürfen. Es empfiehlt sich, Besucherausweise oder spezielle Zutrittskarten zu verwenden.
- Kennzeichnungspflicht: Fremdfirmenmitarbeiter sollten gekennzeichnet sein (z.B. durch spezielle Kleidung oder Ausweise), um sie schnell zu identifizieren und sicherzustellen, dass sie sich in den vereinbarten Bereichen aufhalten.
- Überwachung und Kontrolle der Arbeiten:
- Regelmäßige Kontrollen: Die Arbeiten sollten regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass alle Vorgaben eingehalten werden.
- Feedbackschleifen und Korrekturen: Gibt es Abweichungen, müssen umgehend Maßnahmen zur Behebung ergriffen und Verbesserungen implementiert werden.
- Abschlussbegehung: Nach Abschluss der Arbeiten kann eine Abschlusskontrolle durchgeführt werden, um die Erfüllung aller Sicherheitsanforderungen zu prüfen und sicherzustellen, dass die Arbeiten ordnungsgemäß beendet wurden.
- Dokumentation und Berichtswesen:
- Alle Maßnahmen und Kontrollen müssen dokumentiert werden, um im Falle eines Audits oder einer Inspektion nachzuweisen, dass alle Sicherheitsstandards und gesetzlichen Anforderungen eingehalten wurden.
- Auch Vorfälle, Beinahe-Unfälle und Abweichungen vom Standard sollten festgehalten und analysiert werden, um kontinuierliche Verbesserungen im Fremdfirmenmanagement zu erzielen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Standards
Die Vorschriften zum Fremdfirmenmanagement sind in Deutschland u.a. in folgenden Regelwerken festgelegt:
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die DGUV Vorschrift 1 (Unfallverhütungsvorschriften), die den Arbeitgeber zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit verpflichten, auch für Fremdfirmen.
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), die sicherheitsrelevante Anforderungen an Arbeitsmittel und Anlagen definiert, die von Fremdfirmen genutzt werden.
- Vereinheitlichung der Arbeitsschutzstandards durch ISO-Normen wie ISO 45001 (Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit).
Ein gut durchgeführtes Fremdfirmenmanagement sorgt dafür, dass Sicherheit und Produktivität erhalten bleiben und die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern reibungslos und effizient verläuft.
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